CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Presto Ballet - Peace among the ruins
(47:15, InsideOut, 2005)
Kurdt Vanderhoof machte sich vor allem als Gitarrist von Metal Church einen Namen. Doch nach seinem Soloprojekt Vanderhoof hat er mittlerweile mit Presto Ballet eine komplett neue Band am Start, die ganz eindeutig auf 70er Jahre Sounds setzt und melodischen Hard Rock der damaligen Zeit mit ganz leichten Modifizierungen in die Neuzeit hebt. Desgleichen vertraut die Band neben antiken Sounds wie z.B. jede Menge fette Hammondakkorde und weiche Mellotronteppiche, auch auf einen gehörigen Schuss sinfonischen Progressive Rock. Um ganz konsequent die Retro Richtung noch mehr zu verstärken, wurde alles auf analogen Bandmaschinen, ohne jegliche digitale Hilfe aufgenommen. Doch nicht nur die Zutaten stimmen, auch das Endresultat kann sich hören lassen. Der voluminös und ausschweifend gespielte stadiontaugliche Hard Rock, der mit seinen starken Melodien und kräftigen Riffs sofort in die Ohren geht, aber trotz aller Verspieltheit immer auf den Punkt kommt, erfährt vor allem durch geschmackvoll eingesetzte Mellotronuntermalung, sowie die unterschiedlichen Synthiesounds eine wohl dosierte psychedelisch-progressive Färbung. Dennoch ist die Mixtur aus Prog und Rock so gewählt, dass sie definitiv die Fans aus beiden Lagern anspricht. Nicht zu komplex für die Rockfans, nicht zu banal für die Proggies. Vanderhoof bringt es ganz einfach mit der folgenden Aussage auf den Punkt "Für mich ist Presto Ballet eine moderne 70er Jahre Prog- und Rockband". Ein gelungenes Album mit zeitloser, kraftvoller Rockmusik.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005