CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)

Milan Polak - Dreamscapes
(52:26, Lion Music, 2005)

Der österreichische Kosmopolit Polak (guit; u. a. Falco) verweist in seiner Bio u. a. auf Kooperationen mit dem klassischen Violinisten Lidia Baich, für sein zweites Solo-Album aber bewegt er sich überwiegend auf Fusion-Pfaden zwischen Rock und Jazz. "Girlfriends" klingt nach frühem Vinnie Moore (also langweiliger), aber schon das Titelstück überzeugt durch sein mit mächtigem Sustain herausgearbeitetes Thema nahe an Zappas "Watermelon in easter hay". Dass seine Gitarre auch Flamenco tanzen kann, beweist Polak mit "Spanish Romance", dass er Pete Haycock kennen könnte, mit "Slowgold" seine Affinität zu barocker Lautenliteratur mit "Contrapunctus III" usw. Alles sehr schön - problematisch nur, dass es schandviele genau solcher Alben überhaupt und immer noch ziemlich viele davon auf Lion Music gibt.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2005