CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Metamorphosis - Then all was silent
(62:50, Galileo Records, 2005)
"This was the beginning of the new century; Life on the earth wasnīt really easy; War prevailed in the name of God; As thousands of men would die for him." Mit diesen Worten wird das neue Konzeptalbum der Schweizer Formation eröffnet. Die Geschichte handelt von hundert geklonten Menschen, die dazu erschaffen wurden, Kriege in Gottes Namen zu führen. Einer dieser Klone ist Kenny, der als einziger Fragen stellt. Er versucht, aus dem geschlossenen Lager auszubrechen, doch wird er kurze Zeit später wieder eingefangen. Kenny lässt sich jedoch nicht abbringen, und als sich ihm die Chance bietet, dringt er in die Bibliothek ein und sieht zum ersten Mal Bilder von der Welt. Daraufhin beschließt er, dies alles reell sehen zu wollen, und bricht erneut aus. Ihm gelingt es, seine Verfolger abzuhängen, und flüchtet in einen Wald. Kenny ist begeistert von der Natur, den Vögeln und den Gerüchen, doch seine Verfolger geben nicht auf und schicken drei Jagdbomber los. Schließlich finden sie ihn und töten Kenny - "Then all was silent ..." Ein recht aktuelles Thema, an das sich Jean-Pierre Schenk (Songwriter und Multiinstrumentalist) hier ran wagt. Im Booklet steht noch folgender Satz, der zum Nachdenken anregt. "This is not a true story, or maybe it is, but we donīt know yet..." Im optischen, sprich Covergestaltung, sowie der musikalische Teil ist gegenüber den beiden Vorgängeralben so gut wie keine Veränderung zu verzeichnen. Fortschrittlich ist dies mit Sicherheit nicht, es zeugt allerdings auf der anderen Seite von einer gewissen Überzeugung und Zufriedenheit mit der bis dato abgelieferten Arbeit. Und das kann Jean-Pierre Schenk mit seinem 2001 gegründeten Projekt ja größtenteils auch wirklich sein. Und so bleiben Metamorphosis ihrem Mix aus Pink Floyd / Genesis auch weiterhin treu, und gehen somit jeglichem Risiko aus dem Weg. Dabei wird besonders die Gitarrenarbeit gnadenlos von David Gilmour abgekupfert. Alles ist sehr harmonisch, ruhig und eher logisch aufeinander abgestimmt, selten wird die Gitarre wie z. B. beim fünften Track mal härter und somit aggressiver gespielt. So gehen die Arrangements sehr leicht ins Ohr, doch mit zunehmender Spieldauer und nach mehrmaligem Anhören verliert die CD leider ihren Reiz. Da zum einem die gute Substanz von den ersten Tracks gegen Ende der CD verloren gehen, zum anderen wird auf den interessanteren Parts doch etwas zu stark herum geritten. Die oftmals fehlende Dynamik, (besonders die lasche Gesangs- und Schlagzeugarbeit) trägt natürlich auch seinen Teil dazu bei. Trotz des Gemeckers steht als Endresultat ein durchaus gutes Album, das eben mehr von seinen schönen Melodien und inhaltliche Emotionen lebt.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2005