CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Lane Lane - Lady Macbeth
(54:12, Frontiers, 2005)
Mit "Lady Macbeth" feiert Lana Lane ihr mittlerweile 10-jähriges Jubiläum. In dieser Zeit veröffentlichte sie rund doppelt(!) so viele Alben, wobei die ungekrönte "Symphonic Metal Queen" vor allem in Japan die größten kommerziellen Erfolge feierte. Das aktuelle Konzeptwerk entstand während zwei größerer Studio Sessions - der erste Teil in Holland mit den Musikern, die Lana Lane und Erik Norlander auf deren letzter Europatour begleiteten, sowie der zweite Teil im heimischen Kalifornien, mit einigen Mitgliedern der Rocket Scientists, sowie Musikern, die Erik Norlander auf dessen 2003er Werk "Music machine" unterstützten. Stilistisch bleibt sich Lane Lane grundsätzlich treu, die 10 Songs auf "Lady Macbeth" wechseln geschickt zwischen sinfonischem Hard Rock und emotionalen Balladen ab, versüßt durch eine kleine Prise Prog, wobei dieses mal die Grundausrichtung des Album insgesamt in eine etwas atmosphärisch düstere Richtung geht. Doch wie immer, wenn das Duo Lane / Norlander etwas auf die Beine stellt, stehen in erster Linie Melodien, Ausgewogenheit von Stimme und Instrumenten, sowie eine ausgeklügelte, dennoch songdienliche Produktion im Vordergrund. Klarer Fixpunkt von "Lady Macbeth" ist selbstverständlich die kraftvolle, variationsreiche Stimme von Lane Lane, die mitunter manchmal in etwas zu amerikanisch zuckersüßes Geschmalze verfällt, vor allem aber in den rockigen Passagen stimmlich am besten zur Geltung kommt und nachhaltig überzeugt. Wie beim Großteil des Progs ist natürlich auch der Hard / Sinfonic Rock von Lane Lane aus einer ganz anderen Zeit. Dabei verfällt sie jedoch nicht ausschließlich in nostalgische Momente, auch wenn dieses Werk mitunter einige Überraschungsmomente mehr vertragen könnte. Doch gerade in der "Unaktualität" liegt die Stärke der Musik von Lana Lane, der mit "Lady Macbeth" ein passendes Geschenk fürs eigene Jubiläum gelungen ist.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005