CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Fear Of Flying - More attempts at perfection
(49:12, Privatpressung, 2003)
"Original music without boundaries" umschreibt das Trio Fear Of Flying ihr in Eigenregie veröffentlichtes Debüt "More attempts at perfection". Als Hauptsongschreiber fungiert dabei Keyboarder Mark Occhiogrosso, der zusammen mit Bruder Thomas am Schlagzeug, sowie Tearle Ashby (Gesang, Gitarre, Bass) dieses Album bereits vor zwei Jahren einspielte. Mittlerweile hat man mit Carmelo Grasso einen Gitarristen an Bord, so dass man die Songs des Albums auch im Livekontext präsentieren kann. Laut eigener Beurteilung als Progressive Rock Band eingestuft, verfolgen Fear Of Flying eher einen Mix aus songorientiertem, recht amerikanisch klingenden Rock und moderaten Prog Einflüssen. Meist im 4-minütigen Bereich angesiedelt, ist nicht unbedingt viel Platz für Soloparts, sondern kompakter Aufbau und geradlinige Arrangements bestimmen die 12 Songs. Als Rezensent steckt man jedoch bei der Gesamtbeurteilung des Albums unvermittelt in der Zwickmühle. Beim näheren Anhören offenbaren sich wohlgemeinte, durchaus beachtenswerte Ansätze, auch gehen die Songs sehr gut ins Ohr, doch dem eine Spur zu konturlos wirkenden Endresultat fehlt es dann doch an durchschlagender Qualität. Ein Verriss ist keineswegs gerechtfertigt, da man durchaus Qualitäten und Potenzial erkennen kann, andererseits ist es schwierig, für dieses Album eine echte Empfehlung ohne Einschränkungen auszusprechen. Da kann man bei der etwas drucklosen Produktion noch Ohren und Augen zudrücken, doch fehlt es der Musik an wirklich zündenden Einfällen, hätte der Band mehr Kantigkeit, mehr Rotzigkeit, mehr Wagemut gut getan, kommt auch der Gesang zu gleichförmig zur Geltung - schade.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005