CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)

Exode - D'ici et d'ailleurs
(72:14, Musea, 2005)

Exode ist eine durch und durch typisch französische Band die versucht (die Betonung liegt auf versucht) die Ära des französischen Progressive Rock der 70er Jahre aufrecht zu halten. Beeinflusst, inspiriert, geklont man kann es nennen wie man will, unterm Strich wird die Qualität der großen Vorbilder wie z.B. (lt. Label Info) "Ange" (hieß da nicht sogar ein Ange-Track "Exode"? Ja genau und zwar auf der "Au-dela du delire Platte") oder "Mona Lisa", nicht einmal im Ansatz erreicht. Gemeinsamkeiten erkenne ich eigentlich nur in der ebenfalls französisch gehaltenen Sprache und am Sound der 70er. Wobei der Sound hier bei Exode wie eine schlechte Demo-Aufnahme oder eine ungeschliffene Live-Aufnahme der oben genannten Bands klingt, und der Gesang, ob nun männlich oder weiblich, Solo oder Refrain als unakzeptabel zu bezeichnen ist. Es bleibt zumindest bei mir nur einzelne kurze Akkorde hängen, auf die Gesamtspielzeit gesehen kann ich keinen der dreizehn Songs als wirklich brauchbar einstufen. Entweder werden die schon etwas schwunglose Tracks noch zusätzlich durch den Gesang, oder durch das auf Dauer einfallslose Gitarrenspiel zerstört. Der leichte folkloristische Teil kann sich dagegen schon eher etwas abheben. Also insgesamt ein mehr verpatztes und halbherziges Debüt das uns die sieben Musiker von Exode da vorlegen; was natürlich nicht ausschließt, dass ein größerer Liebhaber der französischen Spielart des Prog-Rocks, sprich ein Franco Chanson Fan, mit dem Album ein wenig besser klar kommt.

Andreas Kiefer



© Progressive Newsletter 2005