CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Torben Enevoldsen - Flying solo
(42:54, Lion Music, 2005)
Es ist was schnell im Staate Dänemark, und das heißt Torben Enevoldsen. Der von Helden wie Richie Blackmore, Eddie Van Halen oder Tony Iommi nicht unbeeindruckte Knabe nahm in den frühen Achtzigern sein Gitarrenspiel auf, das schon auf zwei Instrumentalalben sowie seinem Bandprojekt Section A (mit Andy Engberg von Lion's Share und Andreas Lill von Vanden Plas) dokumentiert ist. Schon beim ersten Stück "1:49 A.M." fällt Enevoldsens warmer, singender Ton ebenso positiv auf, wie das maschinenhervorgebrachte oder zumindest verdammt mechanisch klingende Schlagzeug verschreckt. Und dieser Effekt hält sich über die gut 40 Minuten: Erfreulicherweise halten sich Schredderorgien im wohl genrebedingt erforderlichen Rahmen, sogar geschmackvolle Akustikpassagen ("A minor detour") kommen vor, und in seinen besten Momenten ("First attempt", "Finally home") erinnert der Däne sogar an den nun allerdings wirklich von brillanten Sidemen umgegebenen Joe Satriani. Und genau darum wünscht man ihm um so heftiger eine "richtige" Band an den Hals...
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2005