CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)

Maxxess - Authenticity
(55:51, Klangdesign, 2005)

Auch auf seinem dritten Album, setzt der Solokünstler Max Schiefele alias Maxxess seine schwebenden, rein instrumentalen Reisen fort. Im Gegensatz zu vielen anderen Saitenartisten bevorzugt er einen Stil, der vor allem auf fließende Atmosphäre, weiträumige Sounds und gefühlvolles Spiel setzt, Frickelfetischisten und Schredderenthusiasten werden hier nicht bedient. Trotz des gänzlich programmiertem Rhythmus, wirkt dieses Album jedoch nicht kühl und steril, sondern atmet schon fast den Geist einer "echten" Band. Die sieben Tracks auf "Authenticity" (allesamt in einer Spielzeit von 6-12 Minuten angesiedelt), strahlen eine groovige, melodiebetonte Erdigkeit aus. Die Stimmungen wandern zwischen sattem Rock, prägnanten Riffs und sphärischen Passagen. So ist die Musik zwar komplett auf die Gitarre ausgerichtet, doch der Hintergrund ist sorgsam von mal wabernden Ambientsounds, mal rhythmus-unterstreichenden Mustern aus dem elektronischen Wunderkasten durchzogen. Das Miteinander von programmierter Elektronik und "authentischem" Gitarrensound ist über weite Strecken überzeugend ineinander verwoben, auch wenn wie bei fast jedem Instrumentalalbum, trotz aller Abwechslung und allen Ideenreichtum, auch "Authenticity" nicht vor einer gewisser klanglichen Ähnlichkeit und inhaltlichen Wiederholungen gefeit ist. Dennoch hat dieses eher zurückgenommene, aber gleichzeitig rockige Album, welches sich aus vielen Bereichen bedient, die von Rock, Elektronik, Progressive bis hin zu Space Rock reichen, einen ganz eigenen Charakter.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2005