CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)
Lalu - Oniric Metal
(57:52, Lion Music, 2005)
Das Projekt Lalu wurde vom französischen Keyboarder / Komponisten Vivien Lalu im Sommer 2003 auf den Plan gerufen. Nachdem er bereits bei Hubi Meisels letztem Album "EmOcean" seine kompositorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte, war es nun für ihn an der Zeit, sein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen. Zur Seite standen ihm dabei der ex-Annihilator Bassist Russel Bergquist, der holländische Gitarrist Joop Walters (u.a. Arabesque), der in der Devin Townsend Band tätige Schlagzeuger Ryan Van Poederooyen, sowie Tomorrow's Eve Shouter Martin LeMar. Das Endresultat dieses Multi-Kulti Projektes ist ein wuchtiges Konzeptwerk, welches zwar deutlich auf Prog Metal in einer eher zurückgenommenen Ausprägung setzt, vor allem aber durch griffige Melodien und mächtig Power gefällt. Hin und wieder geben die Instrumentalisten zwar auch mal Gas und lassen es krachen, jedoch ohne dabei die Songstruktur komplett zu verlassen und sich nur in selbstgefälligen Solo-Orgien für die Ego Befriedigung hinzugeben. So steht der einzelne Song auf "Oniric Metal" immer im Vordergrund, noch vor den ausgezeichneten handwerklichen Fähigkeiten der Beteiligten. Vielleicht auch gerade deswegen setzen sich die Ideen auf diesem Album bereits beim ersten Anhören in den Gehörgängen fest, sorgt die druckvolle Präsentation für den nötigen Feinschliff und die rechte Griffigkeit, womit Lalu keineswegs zu einem der unzähligen Dream Theater Epigonen verkommt, sondern als eine der besseren Scheiben des Genres in Erinnerung bleibt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005