CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)

Fruitcake - Man overboard
(47:42, Cylcops, 2004)

Fruitcake gehört zu der Kategorie von Bands, die Ihren eingeschlagenen Stil der Erstveröffentlichung auch über etliche Nachfolgealben (deren sechs an der Zahl) in unveränderter Form ohne jegliche neuen Ideen treu geblieben sind. Obwohl sich Produktion und Instrumentierung über die Jahre durchaus verbessert haben. Und so reiht sich eben auch das nun vorliegende Werk "Man overboard" wieder nahtlos und brav ein. Alles sehr bodenständig, nach dem Motto "ja dem Hörer nicht zu viel abverlangen". So in etwa klingen die neun Tracks. Man könnte durchaus auch eine CD-Rezi von diversen Vorgängeralben hier abdrucken, da sich der Inhalt immer irgendwo widerspiegelt. Musikalisch bewegen sich die Norweger zwischen Melodic-Neoprog (Galleon, Pendragon) und dem 70er Prog (Genesis, Camel), hier und da wird zudem versucht, besonders durch mehrstimmige Vokalharmonien, für eine etwas floydsche Stimmung zu sorgen, was aber zu keiner Zeit gelingt. Zudem stößt mir der Sologesang von Pal Sovik, der im Übrigen noch die Drums bedient, etwas säuerlich auf. Geglückt sind dagegen einige schöne Flötenintros sowie manch gelungene melancholische Instrumentalpassage, oft mit leicht schrägen Keyboardtönen untermalt. Ansonsten gibt es nicht mehr viel positives zu berichten, zu simpel und besonnen wird hier zu Werke gegangen, man wünscht sich regelrecht dass die Musiker doch endlich mal so richtig aus sich herausgehen und dadurch für mehr Tempo sowie fetzige Momente in den Stücken zu sorgen. Aber man wartet vergebens! Also rechtfertigt sich ein Kauf eigentlich nur für die hartgesottenen Fruchttorten-Fans, um Ihre CD-Sammlung der Band zu vervollständigen, alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen, oder zwar in der gleichen Kategorie wie beschrieben, aber auf eine in sich geschlossenere Vorgänger-CD ausweichen. "Man overboard" wird als limitierte Erstauflage inkl. Bonus-Disk mit unveröffentlichten Songs und Sologeschichten von Pal Sovik, bis Guardians Office, sowie als Einzel-CD erhältlich sein.

Andreas Kiefer



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