CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)
Extol - The blueprint dives
(49:39, Century Meda, 2005)
Ist es nur ein dummer Zufall, dass sich der Name von Extol mit geringfügigen Änderungen auf "Extreme Tool" verändern lässt? Wahrscheinlich ja, dennoch ist damit in gewissem Maße angedeutet, wohin sich der von einigen Umbesetzungen durchrüttelte Osloer Fünfer auf seinem vierten Longplayer hinbewegt. Die heftige Verbindung von treibenden Rhythmen, energetischem Spiel, hintersinnig schönen Melodien mit Gothic Rock Charakter und der Mischung aus "normalem", sowie teilweise total überdrehtem Gesang im Stil von Devin Townsend, macht die Faszination von Extol aus. Ein weiterer Pluspunkt von "The blueprint dives": auch wenn hier mit vielen sehr intensiven Facetten aus Metal / Alternative Rock gearbeitet wird, gelingt der Band immer wieder eine Hinwendung zu erstaunlicher Griffigkeit, hingebungsvollem Breitwandsound, werden Technik und Power durch eine gewisse melodische Zugänglichkeit "entschärft". Zudem sind progressive Einflüsse ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Sei es nun das rhythmisch anspruchsvolle Grundkonzept, die inhaltliche Abwechslung, gespickt mit diversen Dynamikwechseln oder auch Anlehnungen in Sound und Spielweise. Wieder mal beweist eine junge Band, dass man auch Metal, klischeefrei, modern und neu interpretieren kann, ohne dabei nur orientierungslos auf leidlich ausgetrampelten Prog Metal Pfaden umherzuwandern. Ein interessantes, sehr intensives Album für Grenzgänger.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005