CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)
Dice - Time in eleven pictures
(59:39, Scene Records, 2005)
Dice Karriere begann vor mehr als 30 Jahren, und dürfte somit jedem PNL-Leser ein Begriff sein, was eine nähere Vorstellung der Band eigentlich unnötig macht. Also kommen wir lieber gleich zur Sache. Das neuste eingespielte Werk "Time In eleven pictures" ist wieder mal ein Konzeptalbum und stellt mit Sicherheit das bis dato ambitionierteste und ausgewogenste Studio-Album der Leipziger dar. Zwar sind die bekannten Schwächen die vor allem den oftmals zu schleppenden und monotonen Gesang betreffen, trotz der Versuche durch geschickter Gesangsabmischung dies zu vertuschen, weiterhin vorhanden. Auf der anderen Seite sind die Stärken von Dice, die eindeutig im Erzeugen von stimmungsvollen sowie gefühlvollen atmosphärischen Instrumental-Parts liegen, weiter ausgebaut worden. Phasenweise erinnern die in der Tradition der 70ïJahre gehaltenen Kompositionen an die etwas spacigen Pink Floyd oder Eloy Alben. Gelegentlich sind aber auch einige Neoprog- und warme Bluesklänge mit verarbeitet. Als Glücksgriff kann man den neuen Gitarristen Peter Viertel bezeichnen der über ein sehr variationsreiches Spiel verfügt, und mit geschmackvoll ausladenden Solis einiges an Akzente setzt. Abgerundet wird die durchaus professionelle Veröffentlichung mit einem schönen und passenden Coverartwork, das ein wenig Salvatore Dali mit einfließen lässt. Lustig ist das kleine gezeichnete Männlein auf der Rückseite der CD, das wohl Frontmann Christian Nove darstellen soll. Insgesamt betrachtet ist "Time In eleven pictures" für Dice-Verhältnisse (bitte nicht falsch verstehen) ein sehr gutes Album geworden, das jedoch gegen manch andere Neuveröffentlichung der fast gleichen Ausrichtung leider wieder etwas abfällt, da die fünfköpfige Band oftmals doch ein wenig zu eintönig klingt.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2005