CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)

Alogia - Secret spheres of art
(43:45, Locomotive, 2004)

Die Serben von Alogia haben sich laut Label-Info durch ein Mitglied der (trotz drei Veröffentlichungen hierorts obskuren) Death Metal-Kapelle Psychoparadox zusammengefunden. Davon hört man aber aktuell im Stilmix der "meistverkaufenden Metal-Band Serbiens" nichts mehr, der als Mixtur aus 70er Jahre Hard Rock, 80er Jahre Heavy Metal und sparsamen Spritzern ProgMetal beschrieben werden kann. Nikola Mijics hoch tremolierender Gesang platziert die Formation stark im "True" Metal, aber das schnelle Dream Theater-Riffing z. B. im Titelstück, sowie der mehrteilige Aufbau vieler Stücke verrät, dass man auch einigen Prog Metal der 90er gehört haben muss. Schlimme Hosenkneifermucke mit typischem Galoppelrhythmus ("Legend of a stolen heart" - Sonata Arctica lassen grüßen) wechselt ab mit teils etwas langsamer angegangenem Geprogge ("Journey into the dawn of life"/"Politics of war", "Kontinuum"), aber auch mit Barockzitaten und Gitarrengeflitze ("Beyond the time") sowie leider arg seifig ausgefallenen Feuerzeugwedelhalbballaden ("As the time passes by"). Noch am stärksten findet unsereiner die Truppe, wenn sie wie auf "Overture Solemnis"/"Samson" slawisch bis keltisch anmutende Folkelemente ihrem alogischen Gebräu hinzufügt. Für Genrefans vielleicht immerhin einen Versuch wert.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2005