CD Kritik Progressive Newsletter Nr.50 (12/2004)
Roz Vitalis - Das Licht der Menschen
(70:00, Privatpressung, 2004)
Auch wenn es der Albumtitel nicht vermuten lässt, Roz Vitalis kommen aus dem russischen St.Petersburg. Das Trio, bestehend aus Ivan Rozmainsky (Keyboards, Blasinstrumente, Programming, Voices, Percussions), Nadezhda Regentova (Keyboards, Voices) und Vladimir Polyakov (Keyboards), offenbart beim Blick auf die Instrumente gleich den richtigen Eindruck, nämlich dass es hier sehr tastenbetont zur Sache geht. Der sehr eigenwilligen Mix der drei Russen vereint jede Menge Elemente aus dem weiten Feld der elektronischen Musik mit kammermusikalischen Einfällen, sowie recht sperrigen R.I.O. Einflüssen. Gerade mal drei Kompositionen teilen sich die 70 Minuten Laufzeit dieser CD und als Hörer fühlt man sich ständig hin- und hergerissen zwischen erstauntem Lauschen und dem großen Fragezeichen im Gesicht. In die auslandenden Werke hat man einiges an Abwechslung, inhaltlichen Wechseln und Tiefe hineingesteckt, dennoch entsteht hier der Eindruck, dass, wenn man die Lieder willkürlich nach 5, 10 oder 15 Minuten beenden würde, es keinerlei inhaltlichen Unterschiede machen würde, da die Sprünge und Brüche recht willkürlich erfolgen und eigentlich kein sofort ersichtliches Ende und Ziel innerhalb den epischen Werken erkennbar ist. Zudem weiß man eigentlich nie, ob einige Dissonanzen gewollt oder rein zufällig sind, wobei vor allem die eigenartigen "Gesangeinlagen" schon sehr nahe an simplen "Nicht-Gesang" entlang gleiten. "Das Licht der Menschen" ist definitiv ein sehr eigenwilliges, sperriges und keinesfalls alltägliches Werk, welches sicherlich nur für einen kleinen Hörerkreis von Interesse ist. Mehr Infos über die Band und deren Musik findet man auf deren Website, die natürlich über unsere Linksammlung erreicht werden kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004