CD Kritik Progressive Newsletter Nr.50 (12/2004)

Quarkspace & Matt Howarth - Node in Peril
(69:31, Eternity's Jest Records, 2004)

Die CD zum Comic oder das Comic zur CD, egal nun wie herum, eine durchaus originelle Idee diese beiden Genres zu verbinden. So enthält das aktuelle Quarkspace Album "Node in Peril" ein 16-seitiges Booklet in Comicform, welches vom bekannten Underground Künstler Matt Howarth stammt. Macht von daher auch Sinn, da es sich bei den mal spacigen, mal Ambient-artigen Soundlandschaften von Quarkspace ausschließlich um Instrumentalmusik handelt. So hat man wenigstens beim Anhören eine nette Abwechslung, die dann auch noch gleich eine Einheit mit der Musik bildet. Ganz der Tradition ihrer rein aus improvisierter Musik bestehender "Spacefolds" Serie von Quarkspace, erzeugt auch "Node in Peril" mit seinen stetig wabernden sphärischen, sehr trippigen Klängen, übereinandergelegten Sounds, eine seltsam spacige Atmosphäre voll Weitläufigkeit und endloser Weite. Die Rhythmen sind mehr im langsamen bis Mid-Tempo Bereich angesiedelt, was diesen Eindruck noch mehr unterstützt, darüber solieren in sachter Weise mal Keyboards, Bass, sowie fuzzige Gitarre. Wie natürlich immer bei endlosen Improvisationen funktioniert das an manchen Stellen wirklich hervorragend, wird eine tiefgreifende Stimmungswelt erschaffen, mal verlieren sich Quarkspace in zu gleichförmiger Endlosig- und Orientierungslosigkeit. Doch zur Hilfe kommt ihnen dabei, dass sich Space Rock natürlich vorzüglich für eine gewisse schwebende Unbestimmtheit eignet. Dennoch schwankt das Album zwischen fesselnden Momenten und eher luftiger Zielsuche, wobei eine Unterscheidung der einzelnen Titel sowieso nur schwerlich möglich ist. "Node in Peril" ist somit hauptsächlich ein atmosphärischer Soundtrack, eine schwebende Untermalung oder wie es die Band selbst sieht: "ein Mix aus langsamem Space Rock mit klanglichem 70er Jahre Krautrock". Von dieser Sichtweise her funktioniert dieses sorgsam gestaltete und optisch sehr ansprechende Album perfekt, ansonsten greife ich persönlich bei Space Rock doch lieber auf den energetischeren Stil von Ozric Tentacles zurück.

Kristian Selm



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