CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
Mercenary - 11 dreams
(61:45, Century Media, 2004)
Auch wenn Death Metal nicht gerade des Kritikers Liebling ist, so sorgt doch die melodische Variante dieses Stils, meist durch überladenem Bombast angereichert, immer wieder für interessante Höreindrücke. Und so verhält es sich auch mit den dänischen Dreschflegeln von Mercenary, die bisweilen gar hin bis zu klassischem Metal und Prog Metal tendieren. Mit der Ergänzung von "richtigem" Gesang gelingt eine Balance, die das sonstige überdrehte Stimmbandgekeife durchaus erträglich erscheinen lässt. Bretthart werden die Takte im mittleren, aber verschärften Tempo geknüppelt, die Saiten riffig und melodierend in Schwung gebracht, wie natürlich auch die Double Bass Drum heftigst knallt. Dennoch sorgt der hohe Melodieanteil, der packende Gesang und die geschmackvoll, dezent eingesetzten Keyboards für die genau richtige Abwechslung. Vor allem durch die sinfonische, manchmal schon orchestral anmutende Note erschaffen Mercenary eine atmosphärische Dichte, die zudem durch griffige Ideen aufgewertet wird. Hier stimmt sowohl das Songwriting, als auch das inhaltliche Stimmungsbild, da Härte und Melodie bestens vereint sind. "11 dreams" dürfte somit durchaus für eine breitere Masse im melodischen Heavy Bereich interessant sein, da sich Mercenary nicht unbedingt nur schablonenhaft verhalten und sich einfach aus mehreren Stilen das Beste zu eigen gemacht haben.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004