CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
In-Tension - Fragments
(49:17, Privatpressung, 2004)
Auch wenn In-Tension mit den Mitteln des verspielten, bombastischen Prog Metal loslegen, merkt man spätestens beim Einsatz von der samt flötenden Sängerin Noortje van de Voort, dass die holländische Band nicht unbedingt in die ihr gedanklich zuerst zugeordnete Kategorisierung so ohne weiteres passt. Genauso wenig sollte man sie nur in der Tradition von Bands wie den derzeit angesagten Within Temptation bzw. Nightwish sehen, die im Spannungsfeld zwischen moderaten Metal und melancholischem Gothic stehen. In-Tension nehmen sich einfach etwas aus jedem dieser Stile und versehen ihr Spiel zusätzlich noch mit mehr Keyboards, mit mehr verträumten Passagen, nehmen somit die grundsätzliche Härte behutsam heraus. Vor allem in den vielen mit weniger Metal Attitüde versehenen Passagen und Songs funktioniert dies, wird es mal wirklich etwas härter, passt der elfengleiche Gesang jedoch nicht wirklich als weicher Gegenpol, da ihm einfach die nötige Power fehlt. Meist funktioniert jedoch der gewollte Gegensatz aus sanften und harten Elementen, findet sich eine stimmige Balance. Einzig vermisst man wirkliche Highlights, in diesem insgesamt ausgewogenen, aber nicht überragenden Werk. Von der stilistischen Breite haben In-Tension sicherlich das Potenzial eine breitere Fanschicht anzusprechen. Ein ordentliches Start, auf dem man aufbauen kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004