CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
Elegant Simplicity - Anhedonia
(67:28, Proximity Records, 2004)
Wenn ich richtig mitgezählt habe, müsste dies bereits die 16. Veröffentlichung der aus Großbritannien stammenden Band Elegant Simplicity sein. "Anhedonia" ist wie bereits die ersten sieben Alben wieder ganz instrumental gehalten. Dabei übernimmt Mastermind Steven McCabe bis auf die Drums wieder die komplette Instrumentierung. Dominiert wird dieses Werk gleichermaßen von Keyboard, Mellotron und Gitarre, für die gewisse Untermalung sorgen u.a. Flöte, Streicher und einiges an gesampelten Einlagen. Jedoch das eingeblendete Frauengestöhne am Anfang des fünften Titel, das etwas Angstgefühl ausdrücken soll, wirkt mehr als albern und könnte auch anders interpretiert werden. Insgesamt halten sich die melodischen und die komplexeren teils auch leicht verfrickelten Momente die Waage. Dabei klingt die Gitarre bei einigen Soloausbrüchen mal typisch nach Mike Oldfield, bei der wuchtigeren und raueren Spielweise etwas nach Gary Moore. Das Keyboardspiel ist recht Retro ausgerichtet, und kann im Ansatz (zumindest bei der aggressiveren Gangart) mit den Bands Gerad oder auch Ars Nova verglichen werden. Zur Beruhigung werden wie auch oben schon erwähnt durch Flöte, Streicher und Klavier sehr schöne und eingängige Klangpassagen eingeflochten. Allerdings geht gegen Ende der CD etwas die Luft raus und es entstehen einige unnötige Längen, die sich dann auch noch häufig wiederholen. Negativ fällt außerdem noch das uninteressante und schlecht abgemischte, teils auch gesampelte Schlagzeugspiel auf. Ansonsten kann man Steve McCabe ein sehr gutes Gespür für schöne Melodien sowie eine gekonnte Instrumentierung attestieren.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2004