CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)

California Guitar Trio - Whitewater
(47:20, InsideOut, 2004)

Was für andere Alben des California Guitar Trios gilt, setzt sich auch beim aktuellen Output "Whitewater" fort. Wiederum ist dem internationalen Gitarrentrio ein wunderbares Instrumentalalbum gelungen, dass zwar hauptsächlich auf die Kraft von 18 Akustiksaiten setzt, sich stellenweise aber auch gegenüber Gastmusikern (Tony Levin in der Doppelrolle am Bass, sowie als Produzent), sowie elektrifizierten Klängen öffnet. Zwar bestimmen bei den drei Saitenvirtuosen aus drei Kontinenten meist verspielte, verträumte Klänge die Arrangements, doch sind klangliche Breite und Tempovariationen sehr weit gefasst. Ob klassische Momente ("Cantharis") , spacige Sounds ("Cosmo Calypso"), fetziges E-Gitarrenherumgerühre ("Led Foot") oder crimsoneskes Saitengeflirre ("Relative illusion") - immer wieder fällt der Multi-Kulti Truppe etwas Neues ein, um aus der eigenen Beschränkung von "nur" drei Akustikgitarren auszubrechen. Besonders originell "Ghost riders on the storm" - eine Vermengung der Westernnummer "Ghost riders in the sky" mit dem Doors Klassiker "Riders on the storm". Dabei ist jedoch wieder mal der größte Pluspunkt, dass trotz aller Saitenkunst immer der Song im Vordergrund steht und nicht selbstherrlich herumgefrickelt wird. Begleitend zur Veröffentlichung von "Whitewater" plant das Trio zusammen mit Tony Levin auf große Tour zu gehen, wobei auch Europa auf dem Spielplan steht.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2004