CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)

Paul Bremner - Wombsong
(53:09, Doone Records, 2003)

Es ist ja immer so eine Sache mit Soloalben. Natürlich hat jeder Musiker das Recht sich selbst zu verwirklichen und was ganz anderes zu machen, als in seiner Hauptband. Doch die ganze Sache kann auch ganz gehörig nach hinten losgehen. In diesem Falle war es Paul Bremner, der Gitarrist der amerikanischen Formation Izz, der sich ganz der Faszination des Gitarrenspiels hingab. Herausgekommen ist dabei eine 14 Stücke umfassende Songsammlung, die wirklich rein gar nichts mit Izz zu tun hat. So weit, so gut. Auf "Wombsong" greift der gebürtige Schotte sehr gerne auf akustische Momente und etwas Soundscapes zurück. Verspielte Melodien und hoffnungsvolle Stimmungen sind die Hauptmerkmale seiner Songs. Das ist alles ganz schön und nett anzuhören, doch leider rauscht es auch im gleichen Maße durch die Gehörgänge durch. Das klingt mehr nach Fingerübungen, nach inspiriertem Saitentraining, als nach durcharrangierter Musik. Wer es gerne ruhig, zurückgenommen und gelassen mag, findet hier sicherlich einige schöne Momente, hier und da glimmt beim Rückgriff auf elektrifizierte Saiten etwas neo-progiges Akustik Flair auf. Letztendlich fehlt den Ideen aber die prägnante Note, etwas für die Erinnerung, wirken die schönen Tonfolgen einfach zu gehaltlos. Sorry, lieber Paul, greif lieber wieder bei Izz in die Saiten und überlasse das Songschreiben jemand anderem.

Kristian Selm



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