CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)

Tr3nity - Precious seconds
(67:40, Cyclops, 2004)

Cyclops-Veröffentlichung zweiter Teil, denn neben Saens haben jetzt auch Tr3nity ein neues Album beim gleichen Label eingespielt. War das Erstlingswerk der Britischen-Combo, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade als Highlight zu bezeichnen, so trifft dies zum Großteil leider auch auf "Precious seconds" wieder zu, wobei eine gewisse Weiterentwicklung durchaus stattgefunden hat. Vom Stilmix her ist alles beim alten geblieben, am Besten kann man die Musik von Tr3nity, als eine Mischung aus Camel, Pink Floyd und Styx beschreiben, vom Anspruch jedoch eher mit der Band Cairo, auch wenn bei Tr3nity mit weniger Vollgas und ohne die ELP-Keyboard Anleihen gearbeitet wird. Die fünf Stücke (alle mit einer Spielzeit von bzw. über 10 Minuten) sind sehr stark von geradlinigen und getragenen Melodien geprägt, die sehr schnell ins Ohr gehen. Verschachtelte Momente sowie vertrackte Rhythmen, die eigentlich ein gutes Prog-Album auszeichnet sucht man vergebens. Meist schaukeln sich die Kompositionen langsam und gediegen ohne echte Höhepunkte über die Spielzeit. Oft mit ruhigen Klavier -oder Keyboardpassagen beginnend, die dann von Schlagzeug, Bass und Gitarre ergänzt werden, alles sehr durchschaubar und an manchen Stellen sogar etwas belanglos. Trotzdem kann man nicht einfach alles schlecht reden, denn es ist eine solide Substanz in den Stücken, sowie einiges an Talent der Musiker zu erkennen. Fazit: Eine Scheibe fürs entspannte Hören, mit vielen hübschen Melodien.

Andreas Kiefer



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