CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)

Tammatoys - Within a dream
(28:58, Easy Pieces Records, 2004)

Die Idee, die hinter Tammatoys steckt, ist der Ansatz für eine neue Auslegung des traditionellen Sinfonic Rocks. Die Norweger sehen sich stilistisch keineswegs eingegrenzt und nur auf eine Richtung limitiert, sondern ihre Einflüsse reichen von modernen Strömungen bis hin zu den typischen Mellotronsounds, sowie im Songwriting einer mehr konzentrierteren Ausrichtung, abseits von 20minütigen Monsterepen. "Within a dream" bietet nun als zweite Mini CD aus dem Hause Tammatoys einen weiteren Vorgeschmack darauf, was man irgendwann mal von einem "ordentlichen" Longplayer erwarten darf. Das Versprechen, dass der Sinfonic Rock Begriff wesentlich weiter gefasst ist, lösen die Skandinavier durch eine wohl dosierte Stilvermischung ein. Melodische Ansätze und sinfonisch verspielte Momente bieten die Grundlage, über die mal etwas Alternative Rock, leicht poppige Eindrücke, weichgezeichneter Rock, wie auch elektronische Spielereien ausgebreitet werden. Das ist vom Grundgedanken her ein mutiger und richtiger Ansatz, allein die Durchführung ist dabei noch ausbaufähig. Letztendlich traut sich das Quintett aus dem hohen Norden nicht in letzter Konsequenz an die eigene Vorgabe heran. Die Ansätze sind lobenswert, verharren aber teilweise in hausbackener, schablonenhaften Mustern. Als leicht knirschendes Nebengeräusch kommt nicht gerade mitreißender Gesang hinzu. "Within a dream" sollte man deshalb mehr als Demo für das erste offizielle Album betrachten. Mit dieser Sichtweise kann man den Norwegern ordentliches, aber noch ausbaufähiges Potenzial bescheinigen, dass nicht nur auf die üblichen Strickmuster vertraut, sondern in der Verbindung aus alt und neu seinen eigenen Weg sucht. In einigen Instrumentalparts funktioniert bereits diese Individualität gut bis sehr gut, zukünftig darf es auf den anderen Ebenen aber ruhig noch etwas mehr sein.

Kristian Selm



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