CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
Abydos - Abydos
(70:20, InsideOut, 2004)
Seit Anfang der 80er spielte Andy Kuntz Hauptrollen bei diversen Musicalproduktionen (u.a. "Jesus Christ Superstar", "Rocky Horror Show", "Evita"), jetzt erfüllte sich der Frontmann der deutschen Prog-Metal Vorzeigecombo Vanden Plas den Traum einer eigenen Rockoper bzw. eines opulent gestalteten Solowerks. Dahinter steckt als Grundlage ein Theaterstück, welches bei etlichen Schauspielhäusern bereits für großes Interesse gesorgt hat. So brachte Andy Kuntz in die Quintessenz des Theaterstückes, welches diese CD umfasst, seine ganzen Erfahrungen ein, die über Komponieren, Texten und Singen hinaus gehen: er wirkte weiterhin als Produzent mit und werkelte zudem führend bei der Artwork Gestaltung mit. "Abydos" - die Kult- und Begräbnisstätte im Tal der Könige in Ägypten - beinhaltet dann auch inhaltlich die beiden musikalischen Einflüsse, die das sonstige Schaffen des stimmgewaltigen Shouters auszeichnen. Man findet neben melodischen Prog Metal, ebenfalls Elemente aus Rock Oper, sinfonischem Bombast und "normalem" Rock wieder, wobei neben den ausgefeilten Arrangements, auch jede Menge Augenmerk auf knackige Melodien gelegt wurde. Dennoch bekommen auch die Solisten ihr Recht, wobei Kuntz vor allem tatkräftig von Stefan Glass und Michael Krauss (beide jeweils an Gitarre und Keyboards) Unterstützung bekam. Vanden Plas Fans werden ohne Problem auch mit "Abydos" warm werden, dennoch hat Andy Kuntz diesem Album durchaus seine eigene Note aufgedrückt, in dem er den Song mehr in Vordergrund stellt, technische Passagen mehr in den Hintergrund rücken. Alles in allem eine ansprechende, überdurchschnittliche Produktion aus dem Prog Metal Lager, welches sich ja vielleicht in nächster Zukunft auf den Brettern der Schauspielhäuser wieder findet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004