CD Kritik Progressive Newsletter Nr.48 (04/2004)
Roadstuff - 12 time age
(45:20, Privatpressung, 2004)
Mal wieder was Neues bzw. Altes aus deutschen Landen frisch auf den Tisch. Roadstuff stammen aus Hamburg und waren bereits in den Jahren 1979 bis 1984 aktiv. Nach längerer Ruhepause, fand man sich schließlich 2000 zu einer Reunion zusammen und mit "12 time age" ist nun endlich auch der erste Longplayer am Start. Als Stil geben die Nordlichter ProgRock mit Einflüssen die bis in die 70er Jahre zurückreichen an. Schreiten wir zur Überprüfung. Bekanntlich gibt es eine breite Palette, was man unter ProgRock einordnen kann. Bei Roadstuff heißt dies, dass sie ihre im moderaten Hard Rock / Rock Bereich angesiedelten Kompositionen, inhaltlich ausschmücken, sowohl sphärische, wie auch verträumte Momente ihren Platz finden. Die sechs Songs auf dem digitalen Rundling bewegen sich meist im mittleren bis oberen einstelligen Minutenbereich. Einzige Ausreißer sind die rund dreiminütige, hinreißende Ballade "Inside of me", sowie der 13-minütige Titelsong, der auch mal Raum für inhaltliche Stimmungs- und Tempoänderungen lässt. Von der Grundtendenz bewegt sich das Sextett von der Alster im eher bodenständigen Bereich, wobei man ihnen stellenweise eine gewisse hausbackene Vorhersehbarkeit attestieren kann. Doch hört man sich länger in die Musik von Roadstuff ein, so stellt man fest, dass ihr eher schnörkelloser, überraschungsfreier Stil bestens zur Band passt, authentisch herüberkommt und sich irgendwie doch ganz hinterhältig in die Hirnwindungen eingräbt. Ein dicker Pluspunkt geht dabei an Sängerin Birgit "Leo" Köhn, keine Rockröhre per se, aber mit einer zum allgemeinen Stimmungsbild passenden Stimmvolumen ausgestattet. "12 time age" ein Album mit 45 Minuten ehrlicher, unkomplizierter Rockmusik mit Herz.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004