CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)

Six-Fing Thing - Self-Portrait as a Venerable Shrub
(69:38, Dogfinger Recordings, 2003)

Wieder eine CD, die unter Mitwirkung von James Sidhlo entstand. Im Gegensatz zu "Pseudo Buddha" ist dies nun aber eine fast rockig zu nennende Scheibe geworden. Fakt ist, dass Six-Fing Thing das musikalische andere Ich des bildenden Künstlers James Cobb ist. Von ihm stammt auch die gesamte Musik und natürlich das Cover-Artwork. Der etwas schräge Albumtitel weist auch hier bereits den Weg - zur Avantgarde. In sich verschlungenen Arrangements mit Jazz- und Avant-Stilelementen, aber auch Progressive-Rock-Einflüssen, insbesondere solche, die mich persönlich stark an die Canterbury-Schule erinnern, an Bands wie etwa National Health, verdichten sich zu einer musikalischen Melange, die teils fast rockt, teils auch ruhiger klingt, und auch eine improvisierenden Charakter nicht verneinen kann, sich aber gleichwohl einer normalen Kategorisierung geschickt entzieht. Ein Satz aus dem Info verdeutlicht dies: "Six-Fing Thing navigates between musical poles in a shifting world that cannot physically exist but should". Dem ist nichts hinzufügen. Faszinierende Platte für Leute mit offenen Ohren.

Markus Schurr



© Progressive Newsletter 2004