CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)

The Screen - The Screen
(45:02, Red Fez Records, 2003)

Nicht überall wo Prog draufsteht, ist auch unbedingt Prog drinnen. Eine ziemlich blöde, aber immer wieder gern zitierte Binsenweisheit. Aber was ist überhaupt Prog? Bei The Screen, die sich als "Progressive Quartet" titulieren, verbirgt sich laut Plattenfirma "dramatische, klangliche Abenteuer, widerspenstige, aber melodiöse Musik " dahinter. Aha! Betrachtet man das Debüt der New Yorker Formation mal ganz nüchtern, so findet man einfach jede Menge gut gemachten, gitarrendominanten Alternative Rock wieder. Hier und da gibt es ein paar exstatische Gitarrensoli, einige funkige Bassparts, hat die Band einen Hang zu düsteren, aber prägnanten Klängen. Bisweilen streut man gerne mal ein paar schräge Taktmuster ein, im allgemeinen rockt das Quartet aber eher leicht durchschaubarer strukturiert los. Dass sich mitunter einige prägnante Melodien ins Ohr eingraben, die Ideen aber keineswegs als alltägliche Durchschnittskost durchgehen, sich auch nach mehreren Durchläufen keine Ermüdungserscheinungen einstellen, verleiht dem Album einen sympathischen Anstrich. Kurz und gut: ein überdurchschnittliches Rockalbum (eigentlich ist es mehr eine Mini CD, da zwei Titel noch als Radio Edit enthalten sind), von einer Band, die ihr eigenes Profil gefunden hat.

Kristian Selm



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