CD Kritik Progressive Newsletter Nr.46 (10/2003)
Vivahead - Slug
(43:37, Privatpressung, 2003)
Was kommt heraus, wenn sich eine Avantgarde Musiker (Neil Packer) mit jemanden aus dem Art Rock Umfeld (Lewis Gill) zusammentun? Ganz einfach: eine Mischung derselben Stile. Klingt zu einfach und unspektakulär? Ist es aber keineswegs. Die unterschiedlichen Ansätze werden am besten bei den einzelnen Titeln deutlich. So greift der Opener "Artism Part One (Away)" einfach ein ähnlich geartetes Mellotronmotiv des Anfangs von "Watcher of the skies" auf, zieht es aber mehr auf die mystische Seite. Das folgende "Aunti" ist sperriges, schräges R.I.O. Material, "Lying down to lie" bietet auf einmal richtig schöne Melodien, tickernde Elektrobeats mit Vocoder, die insgesamt eine coole Lounge-Atmosphäre versprühen, "Follow" fußt lediglich auf einer ein fortlaufenden Sequenzermelodie. So verschieden die einzelnen Titel, so werden sie doch von der elektronischen Komponente, eines Computer-basierten Komponierstils zusammengehalten. Synthetisch, distanziert, aber keineswegs klinisch tot, sondern durchaus anregend experimentell umgesetzt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003