CD Kritik Progressive Newsletter Nr.46 (10/2003)
Maxxess - Electrixx
(69:15, Privatpressung, 2001)
Maxxess - The sequel
(58:00, Privatpressung, 2003)
Nie gehört von diesem Solo-Projekt des Max Schiefele. Für Freunde gitarrenbasierter, melodischer Instrumental-Musik aber eine schmerzliche Bildungslücke, wie sich schon nach wenigen Takten des 2001er Albums erweist. Wohl selten hat Rezensent - die bekannten Meisterschüler eingeschlossen - eine derartige Nähe zumindest des Ausdrucks, wenn nicht gar der Technik zum Ton des amtierenden Abgottes des Gitarren-Legatospiels Joe Satriani vernehmen dürfen. Das gerät etwa bei "Dreadloxx" (mit den Doppel-Xen hat der Mann es ja, fährt vermutlich auch eine Honda Blackbird XX ;-), bei "Slowww", "Blue Road" oder "Vision" vom früheren der hier getesteten Alben zu derartig melodisch-majestätischen Gänsehauthervorrufungen, dass man sich langsam zu fragen beginnt, warum Vinnie Moore einen fetten Plattenvertrag hat und Maxxess nicht. Gerade rechtzeitig fällt einem dann noch ein, dass Vinnies Musik ja auch nicht mit Produktion auf EMagic-Tools auf einem PC sowie mit Rhythmuscomputerspuren auskommen muss. Was aber wie anzudeuten versucht wurde, speziell bei "Electrixx" den Hörgenuss nicht wirklich schmälert. Dies ist wirklich Gitarrenfeeling reduced to the max(xess), könnte man sagen. Das fällt leider beim aktuellen Nachfolgemodell "The sequel" etwas anders aus, zumindest von der Gewichtung, denn hier drängen sich die fast J.M. Jarre-mäßig blubbernden Keyboards leider bei den meisten enthaltenen Stücken im Mix so nach vorne, dass man sich streckenweise fragt, ob es sich nicht doch um eine Vorführ-CD für Loops und Sequencer handelt. Doch dann setzt dankenswerterweise bei Stücken wie "Gemini" endlich wieder diese sanft lodernde, offensichtlich mit ewigem Sustain gesegnete Gitarrenstimme ein. Von "Electrixx" wandern mit absoluter Sicherheit sogleich mehrere Stücke auf Autofahrcompilationstapes, "The sequel" wird das Schicksal vermutlich aufgrund zu üppiger Elektroniksülze erspart bleiben.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2003