CD Kritik Progressive Newsletter Nr.44 (06/2003)

Ankhara - Sombras del Pasado
(65:58, Locomotive Music, 2003)

Eigentlich ist es doch ganz einfach ein erfolgreiches Album abzuliefern. Man sucht sich sein Zielpublikum aus, macht genau das, was dieses erwartet und fertig ist die Chose. Klingt vielleicht zu überspitzt und gemein, aber bei manchen Bands, deren Namen ich jetzt lieber wegen Vermeidung von rechtlichen Schritten weglasse, hat man doch ganz offensichtlich dieses Gefühl. Ankhara gehen nach dem gleichen Strickmuster vor, wobei man bei ihnen jedoch das Gefühl hat, dass sie wirklich hinter ihrer Musik stehen und nicht nur auf Marktsättigung und Erfolgsausrichtung schielen. "Sombras del Pasado" ist das mittlerweile dritte Album der Spanier, deren Wurzeln zwar im Power Metal Bereich zu finden sind, dennoch greifen sie sowohl auf die typische Metalballade, jede Menge schmissige Melodien und prächtige Harmonien, aber auch progressive Schlenker zurück. So ist ihr aktuelles Album zwar keineswegs bahnbrechend oder innovativ, dafür kommt es aber ehrlich und gut gemacht herüber. Das ganze garniert mit spanischem Gesang, der etwas klischeehaft gesprochen nach Torero und Flamenco klingt. Doch gerade dadurch, dass sich die Band bedingt öffnet, in ihren Power / Prog Metal diverse mehr oder weniger offensichtliche Elemente aus Hard Rock, klassischem Heavy Metal oder AOR einfließen lässt, geht der über einstündige Ausflug in das metallische Umfeld dann doch einigermaßen kurzweilig vorbei.

Kristian Selm



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