CD Kritik Progressive Newsletter Nr.44 (06/2003)

Daemonia - Live ... or dead
(69:06, Deep Red, 2001)

Daemonia ist ein Ableger der italienischen Soundtrack-Spezialisten Goblin, gegründet von Keyboarder und Goblin-Mastermind Claudio Simonetti, der hier mit Gitarrist Bruno Previtali, Bassist Federico Amorosi und Drummer Titta Tani junge Musiker um sich scharte. Der Großteil wurde - mit erstaunlicher Qualität - live eingespielt, wobei es sich (wen wundert's) im wesentlichen um Goblin-Material handelt. So werden Goblin-Klassiker wie "Profondo rosso", "Tenebre", "Suspiria", "Phenomena" oder "Lïalba die morti vivendi" präsentiert, aber auch Filmmusiken von Keith Emerson ("Inferno" und "Mater Tenebrarum"), Ennio Morricone, John Carpenter und Oldfields "Tubular bells" in einer Kurzversion. Gelegentlich werden sie von exzellentem, klassischen Gesang begleitet. Sehr mächtig klingt dies z.B. in "Mater Tenebrarum", das mich an Therions Album "Theli" erinnert. Im Vergleich zu Goblin klingen Daemonia eine Spur härter und fetziger, aber nach wie vor dämoniert, äh, dominiert Tastenvirtuoso Simonetti mit seinem glasklaren Keyboardsound. Kurz nach diesem Album reformierten sich Goblin und brachten das hervorragende "Nonhosonno" Album heraus, auf dem sich auch Ausschnitte aus diesem Album finden. Eine wertvolle Ergänzung in der Sammlung eines jeden Goblin-Fans!

Jürgen Meurer



© Progressive Newsletter 2003