CD Kritik Progressive Newsletter Nr.42 (12/2002)

Mimi Secue - Mimi Secue
(53:37, Karate Joe, 2002)

Langsam erklingen Instrumente aus dem Off, drängen sich unterschwellig in den Vordergrund. Langsam entwickelt sich ein Rhythmus, die innere Struktur beginnt zu wirken. Langsam schleicht ein angenehmes Gefühl durch den Raum, die träge Stimmung der Musik sorgt für Entspannung. Ist es nur Zufall, dass beim letzen Konzert von Mimi Secue die Musik von "A Silver Mount Zion" - eine der unzähligen Splitterbands aus dem Godspeed You! Black Emperor Umfeld - als Pausenmusik lief? Nach verhaltenem mehr traurigem, atmosphärischem Beginn, tauen Mimi Secue schleichend langsam auf. Die Musik wird insgesamt weicher, ist von subtilen Pop-Anleihen durchzogen. Mal ein elektronischer Rhythmus, mal sanfterer Gesang, hier eine verspielte Melodie, dort etwas simplere Melodieführung; dennoch meilenweit davon entfernt belanglos zu wirken. Das gesamte Album ist bestimmt von einer sehr zurückhaltenden, unaufdringlichen Art. So lässt man sich entweder von der Ruhe und Besinnlichkeit gefangen nehmen, was in den guten und sehr guten Momenten dieses Albums bestens gelingt oder läuft auf Dauer in Gefahr glücklich einzuschlafen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2002