CD Kritik Progressive Newsletter Nr.42 (12/2002)
Infinity Minus One - Tales from the Mobius Strip
(24:39, Privatpressung, 2002)
Wiederhören macht Freude. Bereits vor rund 1½ Jahren machten Infinity Minus One mit ihrem "Demo 1.0" die erste musikalische Aufwartung. Jetzt liegt mit "Tales from the Mobius Strip" ihre zweite EP vor, die wieder über die Internetseite MP3 (www.mp3.com) bezogen und ebenfalls auch angehört werden kann. Wie beim Vorgänger gibt's ein Wiederhören mit "At the doorway of existence" und "Face to face", zudem wurden aber von der Band noch zwei neue aktuellere Aufnahmen dazugepackt. Inzwischen mit dem ex-Death Bassisten Kelly Conlon verstärkt, umschreibt sich die Band aus Boston ganz simpel als Hard Rock Band - so prangt es zumindest in der Presseinfomappe auf der Visitenkarte. Doch steckt in harten Klängen aus der Ostküste mehr drin. Unweigerlich muss die progressive Schublade geöffnet werden, denn Komplexität und songdienliches Gefrickel, machen diese Zuordnung unumgänglich. Wie aber das balladeske "Face to face" als Gegenpol beweist, wird bei Infinity Minus One zudem ein deutliches Hauptaugenmerk auf Melodik, Hooks und fesselnde, innere Spannung gelegt. Kein Gefrickel also zur reinen Selbstverliebtheit, die Band denkt auch an den Hörer. Bei "Independence day" lassen sie es dafür mal richtig krachen. Griffbrett und Tasten rauchen, ohne lediglich reine musikalische Selbstverwalter-Technokraten zu sein. Es wird langsam Zeit, dass Infinity Minus One endlich ihren ersten offiziellen Longplayer vorlegen. Man darf wirklich gespannt sein, was man von dieser Band noch in Zukunft zu hören bekommt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002