CD Kritik Progressive Newsletter Nr.42 (12/2002)
D Sound - Kisember
(57:04, Periferic Records, 2002)
D Sound ist das Soloprojekt des Gitarristen Zsolt Dezsö Murguly. "Kisember" hat er mit einigen wenigen Gastmusikern eingespielt. Die vier langen Songs beschwören Zsolts Liebe zum Progressive Rock. Schwer mystisch, symphonisch und mit dem Druck metallischer Gitarren schwebt der Space Rock symphonisch dahin. Ständig liegt, trotz der heftigen Gitarren, Melancholie in der Luft. Von den Vorbildern hat Zsolt besonders gut Pink Floyd getroffen, doch auch Mike Oldfield hat seine Spuren hinterlassen. Der Titelsong, über 21 Minuten lang, in vier Parts geteilt, ist sehr sentimental und gefühlvoll. Schlagzeug und Bass werden ähnlich wie bei Pink Floyd gespielt, die Gitarre gibt einen stoisches Metalriff wieder, wenn es nicht gerade ein lang seufzendes Solo hält oder das Keyboard schwer elegisch durch das Weltall rauscht. Die drei anderen, teils auch sehr langen Songs, sind nicht viel anders, vielleicht etwas songorientierter, immer jedoch mit dem mystischen Hang und einem kleinen Faible für Neo Psychedelic Rock, wofür die Ungarn speziell empfänglich scheinen. Eine ambitionierte Sache, die perfekt eingespielt wurde und sich vor ähnlichen Projekten keineswegs zu verstecken braucht. Ganz im Gegenteil, wo viele einzelgängerische Komponisten extravagante Alben gegen die Wand fahren, ist der bombastische Sound von Zsolt stets austariert. Die AOR-Fans unter den Progressiven werden damit mehr als zufrieden sein.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2002