CD Kritik Progressive Newsletter Nr.42 (12/2002)
Trespass - In haze of time
(44:21, Musea, 2002)
Nein, es handelt sich hierbei nicht um die deutsche Band Trespass. Und nochmals nein, es handelt sich ebenfalls nicht um einen weiteren Genesis-Klon, auch wenn der Verdacht nahe liegt. Die Rede ist hier von einem Trio aus Israel mit ihrem Anfang 2001 eingespielten Debütalbum. Nicht Genesis heißt hier das Vorbild, sondern ELP. Kopf der Band ist eindeutig Keyboarder Gil Stein, der auch singt und gelegentlich noch zu Blockflöte oder Gitarre greift. Dazu die Rhythmusfraktion Gabriel Weissman (Schlagzeug) und Roy Bar-tour am Bass. Die Orgel dominiert hier eindeutig. Synthesizer, Klavier und auch mal Spinett werden teils klassisch, teils jazzig eingesetzt, in symphonische Gefilde geht es eher nicht (kein Mellotron). Dass die Band aus Israel kommt, hört man zu keiner Sekunde heraus, gesungen wird in Englisch. 6 Kompositionen, zwischen 5 und 8 Minuten lang, auf gleich bleibend ordentlichem Niveau bei allerdings mittelprächtigem Gesang, dazu noch ein übler Ausreißer als Abschlußtrack ("The mad house blues" - nomen est omen) - das war's dann. Für Fans von ELP oder Trace könnte Trespass - mit zusätzlichem Exotenbonus ausgestattet - interessant sein.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2002