CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)
Special Experiment - Fortune memories
(45:17, Privatpressung, 2002)
Hinter "Special Experiment" verbirgt sich das Progressive Instrumental Solo-Projekt des Künstlers Dzidek Marcinkiewicz. Er wurde am 21.02.1962 in Legnica (Liegnitz, Polen) geboren, wohnt seit Mai 1981 in Osnabrück und spielte zwischenzeitlich bei so unterschiedlichen Künstlern wie Jürgen Drews, dem Medium Terzett, der Blues Company und der rumänischen Rocklegende Transsylvania Phoenix, zudem war er zwischen 2000-2001 bei der Progressive Melodic Rock Band Seven Seals aktiv. Doch schon immer gehörte seine Leidenschaft dem Progressive Rock. Und genau diese jahrelange Erfahrung und Routine merkt man seinem Spiel und ebenfalls der Produktion von "Fortune memories" an. Marcinkiewicz, der neben Gitarre, auch die Keyboards bedient, hat sich passende Mitstreiter an Bass und Schlagzeug mit ins Studio geholt, was seinem Soloalbum einen kompakten echten Bandeindruck verleiht. Souverän wird zwischen ruhigen und Mid-Tempo Nummern gewechselt, so dass die dominante E-Gitarre, mal durch die akustische Variante, mal durch Klavier oder Keyboards abgelöst wird. Mit gefälligen, gut durchdachten Läufen an Saiten und Tasten ist das Album mehr von gefühlvollen Tönen beherrscht, es geht hier also nicht um die Zurschaustellung von Technik, sondern Emotionen und logischer Songaufbau stehen eindeutig im Vordergrund, auch wenn der Hauptakteure mal kurzfristig seine Fingerfertigkeit aufblitzen lässt. Ohne spektakuläre oder zu dick aufgetragene, selbstverliebte Spielereien, ist "Fortune memories" ein solides Album mit hohem Melodieanteil, welches flüssig und harmonisch aus den Boxen kommt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002