CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)
7 Months - 7 Months
(47:01, Frontiers Records, 2002)
Sieben Monate waren Chris M. Jacobson und Garegin Kalajian auf der Suche nach den passenden Mitmusikern, sieben Monate dauerte das Schreiben der Songs und nach sieben Monaten hatte man letztendlich die Songs aufgenommen, so dass es für die bis dato namenlose Band logisch war, sich schlicht, einfach und passend 7 Months zu nennen. Ursprünglich bereits im Mai 2001 fertiggestellt, fand man jetzt auch nach längerer Suche mit Frontiers Records einen europäischen Vertrieb für das namenlose Debüt, was also mehr als 7 Monate dauerte. Die beiden Bandgründer Chris und Greg verbindet eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit u.a. auch am Musicians Institute in LA, wobei es mehrere Versuche benötigte bis man letztendlich das passende Vehikel für die eigene musikalische Ideologie aus progressiven Wechseln, komplexer Songentwicklung, aber vor allem auch kommerziellen Melodien fand. Hört man sich durch die CD, so bleibt festzuhalten, dass 7 Months zuerst einmal ein sattes, typisch amerikanisch klingendes Rockalbum voller guter Melodien eingespielt haben. Die progressiven Grundstrukturen treten mehr in den Hintergrund, auch wenn sie immer wieder in den Arrangements deutlich durchscheinen. Da gibt es mal ein paar Breaks, dann wieder einen ausschweifenden Soloteil an Keyboards oder Gitarre, aber davor steht immer ein kompakter, nachvollziehbarer Songaufbau, der immer auf eingängige Ideen baut. Doch die Balance zwischen diesen Einflüssen bleibt über die gesamte CD ausgewogen, eine Art "Best of both worlds". "7 Months" ist somit kein typisches Progalbum aus der härteren Sparte, vielmehr gelingt es den Amerikanern geschickt ihr Können und Vorliebe für komplexere Ansätze immer wieder offensichtlich durchscheinen zu lassen, ohne dabei die eigentliche Line zu verlassen. So wundert es auch nicht, dass bis auf das über 8-minütige "Señorita Serenade" (mit 2 Minuten langen Möwengeschrei am Ende) die Songs eher im 4-5 Minuten Bereich angesiedelt sind. Wer also auf eine ausgewogene progressive Variante von Melodic / Hard Rock steht, dem sei dieses Album zum Antesten empfohlen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002