CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)
Omni - El vals de los duendes
(55:58, Luna Negra, 2002)
Mit ihrem zweiten Album haben Omni eine deutlich positive Weiterentwicklung vollzogen. Den Spaniern, die international bereits zweimal auf dem Baja Prog Festival in Mexiko die Zuschauer überzeugen konnten, taten die Besetzungsveränderungen der letzten Zeit gut. Die Neuzugänge Alberto Marquez (Keyboards) und Ismael Colón (Schlagzeug) sorgen für frischen Wind, der Gesamtsound wirkt wesentlich runder und organischer, was sicherlich auch am "echten" Schlagzeug liegt. Die meist instrumentalen Titel bewegen sich im sinfonischen Progressive Rock Bereich mit hohem Melodieanteil, als besondere Note sorgt Pepe Torres an Flöte und Saxophon für interessante Nuancen. Dominierend setzt Gitarrist Michael Starry den instrumentalen Schwerpunkt, dessen sehr gefühlvolles und elegisches Spiel des öfteren an Andy Latimer erinnert. Nicht von ungefähr klingen Omni stark an Camel angelegt, denn auch die üblichen Instrumente ordnen sich weitgehendst dem Gitarrenspiel unter, auch wenn gerade die Flöte immer wieder folkloristisch glänzt, die Keyboards kurze Soli setzten dürfen. In die ruhigen, getragenen Titel fließt auch ein kleiner Anteil andalusisch-spanischer Folklore ein, wodurch "El vals de los duendes" einen ganz eigenen, leicht arabischen Touch bekommt. Ein schönes Album voller sorgsam durchdachter Melodien von einer eine Band, die eindeutig auf langsamen Aufbau und sehr viel Atmosphäre setzt, sich Zeit nimmt und damit dem Hörer ein stimmungsvolles Album aus dem oberen Mittelfeld der sinfonischen Progressive Rock Schiene abliefert.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002