CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)
Mysterkah - Fresq
(68:10, Cyclops, 2002)
Grafisch ansprechende Alben können also doch noch bei Cyclops erscheinen, nämlich ganz einfach dann, wenn sich Band selbst darum kümmert. So geschehen bei Mysterkah, die ihr komplettes Booklet in einem etwas kitschigen, aber insgesamt stimmigen Comic Stil gestalten ließen, passend zum konzeptuellen Charakter ihres Albums, welches sich um das Ende der Welt dreht. Musikalisch hingegen bewegt sich das Trio (Yleah White - Gesang, Keyboards, Flöte, Alex Hudson - Gitarre, Bass, Gesang und Xavier Richard - Schlagzeug) dafür im gewohnten Terrain, welches man sonst von Cyclops gewohnt ist, sprich: melodischer, griffiger Neo Prog, auch wenn Mysterkah eine leicht härtere Spielart bevorzugen. Trotzdem es auf "Fresq" keinerlei Überraschungen und nicht schon von woanders gehörte, leidlich bekannte Ideen zu hören sind, kommen die zehn Titel sowohl vom spieltechnischen, als auch von der Umsetzung der Ideen überzeugend daher. Die Band weiß, was sie musikalisch kann, vertraut auf ihr Können ohne irgendwelche Experimente und liefert dadurch ein Album aus einem Guss ab. Die eigenen Stärken sind schnell aufgezählt: der Gesang der Frontchanteuse liegt im angenehmen Bereich, klingt sympathisch und nicht aufgesetzt. Ihre Keyboardbegleitung greift dazu flächendeckend um sich, setzt auch mal solistische Farbtupfer. Die Gitarre weint, singt und jubiliert genretypisch, kann aber auch mal eine Spur aggressiver losspielen. Dazu tickert ein gut durchdachtes, keineswegs eintöniges Rhythmusgeflecht einher. Somit ist "Fresq" ein rundes Album aus der Sparte "sicher durch die Jahreszeit". Innovative Einfälle sind auf der CD keine zu finden, wer's abenteuerlich mag ist hier bei der falschen Scheibe gelandet. Man bekommt schlichtweg was genau dass, was man musikalisch von einer ordentlichen Neo Prog Scheibe erwarten darf, dies dafür aber in guter, annehmbarer Qualität.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002