CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)

Bertrand Loreau - Passe compose
(71:00, Musae, 2002)

Dreaming ist der Name des Musea-Ablegers, der sich auf die Veröffentlichung elektronischer Musik spezialisiert hat. Ein wichtiger hauseigener Artist ist hierbei Bertrand Loreau, der mittlerweile bereits 4 Alben heraus gebracht hat und mit "Passe compose" nun eine Art Retrospektive anbietet. Auf satten 71 Minuten wird hier nicht komplett neues Material, sondern teils bisher unveröffentlichtes, teils neu aufgenommene Re-Mixe "bekannter" Titel geboten. Abgedeckt wird hierbei ein Zeitraum von 1989 bis 2000. Die Musik Loreaus bietet dem Elektronik-Fan nichts wesentlich Neues. Zu 95% beherrschen die Synthesizer die Szene, gespielt von Loreau und Gastmusiker Olivier Briand, nur gelegentlich greift Gitarrist Lionel Palierne ins Geschehen ein. Die CD enthält sehr melodiöse, ruhige Titel ebenso wie reine Soundscapes. Sehr gut gelungen finden ich beispielsweise das 2000 aufgenommene Intro "Tchau teo" mit einer Gesangspassage, wo wirklich schwer auseinander zu halten ist, ob das nun echt oder synthetisch ist. Bisweilen hat man - wie bei Elektronikmusik leider oft - den Eindruck, in eine Endlosschleife geraten zu sein. Viele schöne Passagen, aber auch gelegentlich etwas zu gedehnt. Ein nettes, wenig spektakuläres Album.

Jürgen Meurer



© Progressive Newsletter 2002