CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)

Elegant Simplicity - Architect of light
(70:03, Proximity Records, 2002)

14 eigene Alben in zehn Jahren, jede Menge Titel auf verschiedenen Kompilationen, sowie diverse Gastauftritte - die Liste der musikalischen Aktivitäten von Steven MacCabe liest sich äußerst beeindruckend. Das Hauptaugenmerk des Multi-Instrumentalisten richtet er dabei auf das Projekt Elegant Simplicity, unter dessen Namen auch "Architect of light" veröffentlicht wurde. Steven MacCabe zeichnet sich dabei u.a. für Gitarre, Bass, Mellotron, Orgel, Synthesizer, Mandoline und Flöte zuständig, vertraut mit Christopher King auf einen "echten" Schlagzeuger, sowie er wiederum auf Ken Senior als Sänger, wie auch Gastauftritten an Violine und Fagott zurückgreift. Musikalisch bewegt sich das Album, wie von den Vorgängern gewohnt, im melodischen Progressive Rock Format, einige komplexere Schlenker, ebenso folkige Einflüsse, reichern das Hörvergnügen an. Hier ein paar Neo Prog Anleihen, dort etwas 70er Flair im Stil von Camel, vor allem ausgelöst durch das antike Tasteninstrumentarium, wie auch in den langen, zum Teil eine Spur zu langatmig angelegten Instrumentalpassagen kleinere Ähnlichkeiten zu den Frühwerken Mike Oldfields. Besonders die diversen Soli an der Gitarre und vor allem den Keyboards - mal gefühlvoll, mal expressiv - zeichnen die zum Teil epischen Titel aus (drei Titel mit einer Länge über 16 Minuten), Blas- und Streichinstrumente sorgen für die akustische Note. Wer auf "Architect of light" nur komplexe Taktwechseln bzw. technische Zurschaustellung des eigenen Könnens sucht, wird enttäuscht werden. Vielmehr bekommt man eine angenehme melodische, sehr flüssig gespielte Mixtur geboten, bei der, auch wenn es durchaus schwungvoll abgeht, vor allem Gefühl und Atmosphäre im Vordergrund stehen - und das ist gut so, weil es einfach bestens funktioniert.

Kristian Selm



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