CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)

Domain - The artefact
(58:58, Point Music, 2002)

Hey, das geht ja richtig prog-metallisch los! Satte Gitarrenriffs und Breaks untermalt von bedeutungsschwangeren Keyboards, doch nach diesem kurzen Ausflug im Intro biegen Domain wieder auf ihr eigentliches Territorium ein: Melodic Metal mit jeder Menge Wucht, ordentlicher Power, aber auch dem Gespür für Melodie. Doch streut man immer wieder einige interessante Breaks ein, wodurch "The artefact" nicht nur richtig gut losrockt, sondern auch einige interessante Schlenker beinhaltet. Dennoch zielen Domain musikalisch eher auf den melodischen Heavy Markt, der progigge Einfluss hält sich doch eher in Grenzen. Vielleicht auch deswegen die Entschuldigung im Booklet "sorry...no prog rock record!" Egal, wer auf die schwungvolle Heavy Variante mit jeder Menge melodischem Beiwerk steht, bekommt von Domain die richtige Dosis um die Ohren gehauen. Und so erklingt der Beatles Klassiker "Day tripper" in neuer, ungewohnter Härte, bei "Mystery stone" wurde sich sehr offensichtlich bei Gary Moore's "Over the hills and far away" bedient, denn sowohl Schlagzeugintro, irischer Einschlag und der komplette Songaufbau erinnern an diesen Klassiker aus den 80ern. Doch bereits in den Liner Notes kommt die Quasi Entschuldigung für diesen "Klau", Gitarrist Axel Ritt ist nun mal ein bekennender Gary Moore Fan. Natürlich dürfen auch weichere, balladeske Töne nicht fehlen, die somit "The artefact" bestens abrunden.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2002