CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)

Aztec Jade - Concrete Eden
(63:08, Adrenaline Records, 2002)

Neues Album, neue Ausrichtung, neues Glück? Auf ihrem aktuellen Longplayer "Concrete Eden" haben sich Aztec Jade einer bombastischeren, sinfonischeren, etwas komplexeren Richtung zugewendet, ohne dabei jedoch auf ihre melodisch-progressive Ausrichtung zu verzichten. Doch irgendwie will das Album, trotz guter Absichten, nicht so ganz zünden. An der inhaltlichen Grundausstattung und der gebotenen Qualität kann es nicht liegen, denn alle Musiker verstehen durchaus ihr Handwerk und mit Sänger Leon Ozug verfügt man zudem über einen stimmgewaltigen Frontmann. Ein Grund könnte in der Absicht liegen, zu viel zu wollen. So kommen einige Idee eine Spur zu überdreht, inhaltlich zu übertrieben, nicht schlüssig daher, die innere Spannung bricht unter der Last der eigenen Ansprüche zusammen. Komischerweise funktionieren solche Tracks, wie das balladenhafte, einfach aufgebaute "Someone, not me" wesentlich besser, da hier das Zusammenspiel aus Melodie und Arrangement passt, der Ansatz "weniger ist mehr" zutrifft. Immer dann, wenn sich Aztec Jade auf die melodische, mit prächtigen Hooks versehene Seite schlagen, dann wandert dieses Album auf die Gewinnerseite. Im Gesamtfazit gehört "Concrete Eden" damit in die Schublade gut gemacht - vielleicht ist nächstes mal wieder mehr drin.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2002