CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Mikromidas - Brennende drommer
(48:56, Musea, 2001)
So, nach Abarbeitung des französischen Teils wenden wir uns mal meinem absolut favorisierten Gebiet zu - Skandinavien. Auch hier sind die Franzosen mal wieder fündig geworden. Mikromidas stammen aus Norwegen - und daran wollen sie auch erst gar keinen Zweifel aufkommen lassen, denn gesungen wird in Landessprache, was schon mal das erste prägnante Merkmal ist. Das nächste: die Schrammel-Gitarre, also keine heavy oder typisch Neo-proggige Saitenarbeit. Und die Tasten? Klar - Skandinavien. Mellotron, ist doch logisch. Hiermit werden häufig die atmosphärischen Gegenpole gesetzt, dazu noch die alte Hammond Orgel und Piano. Vieles klingt noch sehr ungeschliffen und rau. Der Verdacht liegt sehr nahe, dass eine weitere 70er-Band ausgegraben wurde, doch "Brennende drommer" ist tatsächlich 1999 aufgenommen worden. Die meisten Songs liegen im 4-5-Minuten-Bereich, lediglich das knapp 10minütige "Nostradamus" fällt diesbezüglich etwas aus dem Rahmen. Mikromidas, das ist eine Mischung aus Landberk, Kerrs Pink, Host - sicherlich nicht massenkompatibel, aber eine weitere Adresse für den Skandinavien Prog-Fan.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2002