CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)

Elegy - Principles of pain
(58:00, Locomotive Music, 2002)

Die Bandgeschichte von Elegy ist gekennzeichnet von ständigem Wechseln im Line Up, was dazu geführt hat, dass mittlerweile kein Gründungsmitglied, der seit 1986 bestehenden Band, mit von der Partie ist. Doch scheint im Vergleich zum 2000er Album "The forbidden fruit" inzwischen einigermaßen Ruhe eingekehrt zu sein. Das Quartett besteht derzeit aus Ian Parry (Gesang), dem ehemaligen Jean-Michel Jarre Gitarristen Patrick Rondat, Dirk Bruinenberg am Schlagzeug, immerhin schon seit 1994 dabei, und Bassist Martin Helmantel. "Principles of pain" baut sowohl auf die technische Seite des Progressive Metal, wie auch Elemente aus wuchtigen Power Metal dem Album jede Menge Drive verleiht. So bietet der Mix aus zwei Balladen, zwei neo-klassischen Up Tempo Nummern mit massiver Double Bass Drum, sowie jeder Menge Mid-Tempo Melodic Metal Tracks mit eingängigen Refrains, ein ausgewogenes Gesamtbild einer technisch bestens aufeinander abgestimmten Band. Besonders sticht der eindringliche Schmetter-Pathos-Gesang von Frontmann Ian Parry hervor, womit er Elegy eindeutig seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Von der Instrumentalisten darf vor allem Axtdrescher Rondat mit einigen Power-Riffs und prägnanten Soloeskapaden glänzen, wobei Elegy neben der soliden technischen Note, hauptsächlich auf Melodie und Wiedererkennungswert bauen. Ein Album ohne jegliche Überraschungen oder dem Wagnis, sich von der einmal eingeschlagenen, aber durchaus erfolgreichen Richtung zu entfernen. Aber wahrscheinlich spricht man ohne überladenen technischen Firlefanz sicherlich im Heavybereich eine wesentlich breitere Masse an. Inwieweit sich bei Elegy damit der Erfolg einstellt, werden die Verkaufszahlen und auch die geplante Tour im September zeigen. Qualität fürs Geld bieten sie allemal.

Kristian Selm



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