CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Dimension - Universal
(58:50, Privatpressung, 2002)
In der heutigen Zeit wird es für neue junge Bands immer schwieriger, auf sich aufmerksam zu machen. Es gibt inzwischen zu viele Veröffentlichungen, um noch etwas Eigenständiges, Unverwechselbares im Vergleich dazu auf die Beine stellen zu können bzw. überhaupt Käufer für die eigenen Scheiben zu finden. "Schuld" daran ist zum einen der massive Tonträgerausstoß der großen Labels, die die Sache immer unübersichtlicher macht und natürlich die inzwischen einigermaßen kostengünstige Möglichkeit sein Album selbst zu produzieren und zu veröffentlichen. Und ohne jetzt unbedingt etwas dafür zu können, werden es voraussichtlich wohl leider auch die aus Mexiko stammenden, inzwischen mit allen Musikern in Denver, Colorado lebenden Dimension schwer haben. Auf den ersten Blick bzw. Anhören macht das Quartett alles richtig. Instrumentales Können, verspielt und gekonnt, aber nicht zu selbstverliebt, prog-metallisch verpackt in druckvolle Kompositionen, die auch mal 13½ Minuten lang sein können, dabei jedoch geschickt härtere und melodische Teile vereint. Dazu ordentlicher Gesang, der stimmlich zum Teil an einen etwas heiser klingenden Ozzy Osbourne erinnert. Auf Ozzy's wohldurchdachten Wortschatz, in dem wahlweise nach jedem zweiten oder dritten Wort ein kerniges "Fuck you" oder "bloody" einfügt wird, wurde aber wohlweißlich verzichtet. Die Gitarre dominiert, aber auch die Keyboards können durchaus markante hörbare Merkmale setzen. Doch fehlt der Musik letztendlich das gewisse Etwas, um sich aus der Masse herauszuheben. Dies soll aber keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass "Universal" eine ansprechende Prog Metal Scheibe ist, die sich mehr auf die melodische Seite des Genres schlägt und letztendlich einen positiven Gesamteindruck hinterlässt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002