CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Ken Baird with Sue Fraser - Orion
(37:37, Perpetual Tree Music, 2000)
Vom ersten Ton an ist "Orion" ein sympathisches Album. Die sinfonischen Strukturen dieses romantischen Rock-Albums sind sehr ausgeprägt. Lange, epische Kompositionen dienen den Songs als Vorlage. Obwohl 5 Songs nur sehr kurz sind, führen sie doch mit Leichtigkeit und lyrischer Verspieltheit diesen epischen Ausdruck. Verhallte Gitarre, großflächige Keyboardberge, ausgezeichnet kräftig und bombastisch arbeitende Schlagzeug (Chris Lamont) -Bass (John Mamone) -Basis sind klasse inszeniert. Plötzlich bricht die Band ab und ein klares, leises Piano hüpft zart und zerbrechlich durch die Melodie. Bis die Band wieder Schritt für Schritt hinzukommt. Basslastig, majestätisch, harmonisch. Nicht eine Disharmonie scheint sich auf "Orion" verirrt zu haben. Sämtliche 7 Songs werden von harmonischen, melodischen Motiven nuanciert bestimmt. Der Gesang von Ken Baird (keyb, piano, rec) und Sue Fraser ergänzt sich sehr schön und gibt dem sinfonischen Rock mit sehr gelungenen Gesangslinien die perfekte Ergänzung. Zwar sind die 7 Songs komplex strukturiert. Doch die Einspielung, das Arrangement orientiert sich an einfacherer, leichter verständlicher, aber nicht schlichterer Produktion. Das Schwierige ist gelungen. Die phantasievollen Stücke sind perfekt. Und obschon sich die lyrische Verspieltheit teils etwas weit vorwagt, klingt dennoch keinesfalls Kitsch mit. So haben Ken Baird und seine Band ein Symphonic Rock Album geschaffen, das sich wirklich hören lassen kann. Vor allem werden Neo Prog Fans ihre Freude an dem Werk haben, den Freaks der Old School wird wohl das sperrige, schräge Moment fehlen.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2002