CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

Quarkspace - Drop
(73:43, Eternity's Jest Records, 2001)

Was Ozric Tentacles für die Space Rock Szene England, dass sind Quarkspace für die U.S.A. Fortwährend bringen sie ihre Veröffentlichungen heraus, ob nun früher auf Kassette, seit einigen Jahren auf CD ihre "Spacefolds" Reihe mit spacigen Improvisationen oder als regulärer Longplayer, wie jetzt der aktuelle Output "Drop". Im Gegensatz zu ihren englischen Kollegen, gibt es bei Quarksapace auch gelegentlich Gesang, wie auch die stilistische Ausrichtung bei ihrer modernen Interpretation von Space Rock etwas anders ist. Denn auch wie Prog nicht gleich Prog ist, so ist Space Rock eben auch nicht gleich Space Rock. Was für eine bahnbrechende Erkenntnis! Neben Reminiszenzen an Hawkwind ("Sound inside you"), 60s Psychedelische Folk Einlagen ("The storm"), wird ebenso vermehrt der Brückenschlag zur Elektronik mit zeitgemäßen Beats ("Starbridge Freaks 2", "Pavlovian causeway") vollzogen. Doch die Atmosphäre ist geprägt vom genretypischen "Nicht-von-dieser-Welt" Sounds, sprich mit endlosem Hall versehende Klanglandschaften, sphärisches Elektronikgeblubber und Loops, sowie treibende Rhythmen, die das Raumschiff Quarkspace in fremde Galaxien fortführt. Die synthetischen Sounds sind das tragende Element, während die Gitarre eher eine untergeordnete Rolle spielt, sich jedoch durchaus einige Male solistisch in Szene setzen kann. Tempomäßig ist das Album eher im unteren Mid Tempo Bereich angesiedelt, es geht mehr getragen zur Sache, was insgesamt für einen leicht düsteren Unteron sorgt. Und so haben Quarkspace auf "Drop" ihr ganz eigenen Stil gefunden, dem letztendlich noch ein Tick der wirklich zwingende Moment fehlt, auch wenn schleppende Instrumentals wie "Newton's dream" das wahre Potential der Amerikaner offenbaren. Wunderbar anhörbar ist dieses Album für den Liebhaber von atmosphärischem Exkursionen jedoch allemal.

Kristian Selm



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