CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

The Perc Meets The Hidden Gentleman - Ages
(41:46, Sireena Records, 1993)

Hinter dem Bandwurmnamen The Perc Meets The Hidden Gentleman verbergen sich Tom "The Perc" Redecker und Emilion "The Hidden Gentleman" Winschetti, die 1993 mit "Ages" ihr fünftes Studioalbum vorlegten, bevor sie sich bis heute in den eigenen Kreativ Urlaub verabschiedeten. The Perc arbeitet seitdem als Solokünstler und gründete vor einigen Jahren The Electric Family, in der in wechselnden Besetzungen als eine Art Familienband, jede Menge Musiker aus der deutschen Rockszene aus Vergangenheit und Underground mitwerkeln. Sireena Records hat nun dieses Kleinod deutscher Indie Musikgeschichte ausgegraben und wiederveröffentlicht. Das minimalistisch orchestral und durcharrangierte Album lebt vor allem von der tiefen Stimme von The Perc, der mit seinem sonoren Organ in einer Mischung aus Tom Waitts und Nick Cave dem Album seinen persönlichen Stempel aufdrückt. Die dazugehörige, musikalische Untermalung ordnet sich der Stimme unter, sie unterstreicht eher die leicht melancholische, traurige Stimmung, als dass sie ein ausschweifendes Eigenleben erzeugt. So entsehen sparsame Arrangements zwischen Folk, Rock und Independent. Als Gastmusiker wirken auch auf diesem Album wieder einige namhafte Künstler mit. Neben Volker Kahrs alias Mist (ex-Grobschnitt), der ein paar feine Soli besteuert, gibt es auch ein Duett mit Minne Graw, der ehemaligen Sängerin der deutschen Folkrocklegende Ougenweide. Neben den acht Eigenkompositionen wird auch dass von Peter Hammill komponierte "Candle" aufgetischt. Dennoch spricht "Ages", trotz einiger sinfonischer und klassischer Schlenker, insgesamt vor allem das Indie Publikum außerhalb des Progressive Rock Bereiches an.

Kristian Selm



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