CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)
Alistair Murphy - Islands
(48:41, Cromerzone, 2000)
"Tangerine Dream und Mid 70's Pink Floyd", so kündigt es der Infozettel der Plattenfirma an. Und fast so wie erwartet, bekommt man auch jede Menge sphärischer Klänge, die fast komplett ohne irgendwelche percussiven Elemente auskommen. Nur gelegentliche Gesänge - mal ätherisch im Raum davon schwebend, mal ganz sachlich als fester Bestandteil der Musik - dafür aber jede Menge langgedehnte Klanglandschaften, durchziehen das Debüt von Alistair Murphy. Im späteren Verlauf taucht auf einmal zudem ein Saxophon auf, welches in Improvisation und experimental Rockklängen verworben, "Islands" jazzige Momente hinzufügt. Die gerade mal fünf Titel auf diesem Album - wobei "Ocean" mit mehr als 17 Minuten und "Midway" mit knapp über 13 Minuten, schon mal den Grossteil des Albums bestreiten, entführen den Hörer in sphärische, endlose Welten jenseits der hiesigen Welt. Und obwohl, die ganze Sache sehr schleppend angelegt ist, glitzern immer wieder interessante, richtig fesselnde Aspekte durch. Doch auf die gesamte Laufdauer wirken doch manche Einfälle zu fragmentiert, nicht unbedingt flüssig aneinandergefügt, das Songgefüge etwas zu zäh. Zudem werden gerade die wirklich guten Einfällen doch nach meinem Geschmack, zu lange ausgedehnt, so dass neben den wirklich positiven Potential auch ein leicht fader Nachgeschmack bleibt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002