CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

The Lens - A word in your eye
(54:00, GEP, 2001)

Jaaa, da werden Erinnerungen wach, als man Anno Domini 1986 von einem Kumpel (Ralph Weiss) eine Tapecopy von "No TV Tonite" in Händen halten durfte. Leicht rauschend, das Ganze, aber immerhin ein hochinteressantes Stück Musik. Und jetzt, 2002, gibt es tatsächlich eine CD der Vorläufergruppe von IQ mit altem Lens-Material! Kaum zu glauben, aber wahr. Neben Martin Orford und Michael Holmes ist übrigens auch Paul Cook als Drummer an den Aufnahmen beteiligt gewesen. Tony Wright hat das Saxophon beigesteuert. Diese Platte macht eindeutig klar, was auf dem "No TV Tonite"-Demo aufgrund der mangelhaften Tonqualität nicht so ganz ohne weiteres zu erkennen war: dass es nämlich durchaus nicht lediglich Fingerübungen waren und das Repertoire nicht ein bloßer Steinbruch, bevor aus den Überresten von The Lens IQ entstand. Vielmehr handelt es sich um sehr schöne, sanfte, verträumte und qualitativ hochwertige Kompositionen (aus denen Teile dann später bei IQ-Songs wieder auftauchten), die bedenkenlos für sich allein stehen können und keineswegs immer mit IQ in Verbindung gebracht werden müssen. Gut, dass man die alten Songs der Vergangenheit entrissen hat! Orford und Holmes ist ein damit ein sehr gutes, überaus empfehlenswertes Album gelungen. Auch die Aufmachung der Scheibe ist wie immer mustergültig.

Markus Schurr



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